In diesem Jahr wird der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ in Berlin erst- und einmalig als Feiertag gefeiert. Ein Socialmedia-Projekt des Solinger Appells, #dievielensolingen, dem Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V. und des Medienprojekts Wuppertal schließen sich an, das Ende des Zweiten Weltkrieges und des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland zu feiern.

Es stellt sich die Frage, ob wir im Zuge der Feierlichkeiten in Deutschland verallgemeinernd von „Befreiung“ sprechen können und sollten. Die militärische Kapitulation der Wehrmacht wird oft vorschnell mit der „Befreiung“ vom Nationalsozialismus gleichgesetzt. Von einer gesellschaftsübergreifenden „Befreiung“ von nationalsozialistischen Ideologien konnte damals – und kann bis heute – jedoch keine Rede sein. Das „Wie“ des Gedenkens ist entscheidend!

Mit der Filmdokumentation zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Solingen und Europa möchte die Initiative zu einem gemeinsamen Nachdenken über das „Wie“ einladen. Auch das Bündnis „Solingen ist Bunt statt Braun“ findet es notwendig, sich mit den immer noch spür- und sichtbaren Auswirkungen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und diesen Tag als Mahnung zu verstehen. Grundlegende Menschenrechte und die Ideale der Gleichheit aller sind auch in einer Demokratie keine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam wollen wir – nicht nur am 8. Mai – für Menschenrechte und gegen ein Wiedererstarken rechtsnationaler Weltanschauungen einstehen.

Wir fordern: NIE WIEDER!

Weitere Filmbeiträge zum „Tag der Befreiung ist Feiertag“ und 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Solingen sind auf der Facebookseite und dem Youtubekanal von #dievielensolingen zu finden.

In einem Aufruf wurden bereits Ende April Solinger Orte gezeigt, die mit der Terrorherrschaft der Nazis verbunden sind. Durch den Beitrag führten die Sängerin Luisa Skrabic und der Direktor des Zentrums für verfolgte Künste Jürgen Kaumkötter. 16 Statements zu Krieg und Gewalt gaben Solinger BürgerInnen im Südpark ab.

Im Trailer und in der vollständigen Filmdokumentation kommen am 8. Mai Solinger BürgerInnen an den Standorten in Solingen, die mit dem Nationalsozialismus verbunden sind, zu Wort. Solinger MusikerInnen spielen ihre Songs im Waldmeister und nehmen Stellung gegen Gewalt und Faschismus.

Schauen Sie rein und feiern Sie mit!