An den Vorstand des Solinger Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage
Frau Wehkamp, Herrn Feith, Herrn Schmelzer
Geschäftsstelle bei der Integrationsbeauftragten
Rathaus
42651 Solingen

Das Solinger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage muss den Schulterschluss der Solinger Stadtgesellschaft organisieren

Sehr geehrte Frau Wehkamp, sehr geehrte Herren,

die erschreckenden Ereignisse am 1. Mai in Solingen und die weiteren Gewaltexzesse in NRW in der Folge haben gezeigt, dass wir in Solingen zusammenstehen müssen gegen Gewalt und Extremismus jeglicher Art.

Deshalb sprechen wir Sie als Bündnis für Toleranz und Zivilcourage heute nun an.

Seit der Gründung vor fast 12 Jahren hat unser Solinger Bündnis in einer hervorragende Art und Weise gezeigt, dass alle gesellschaftlichen Kräfte in Solingen gegen Extremismus und Gewalt zusammenhalten. Dies ist aus aktuellem Anlass heute wieder nötig.

Entstanden aus den vielen Initiativen und Projekten, die sich in Solingen in den Jahren nach dem Brandanschlag gebildet haben, hatte der Alt Oberbürgermeister Franz Haug dieses Bündnis am 9. November 2000 gegründet.

In der Plattform des Bündnisses heißt es: „Es bündelt alle Kräfte, die sich gegen fremdenfeindliche, rassistische und antisemitische Bestrebungen wenden.“ Diese Kräfte müssen  auch heute in Anbetracht der kritischen Situation, in der wir uns befinden, wieder gebündelt werden.

Franz Haug hat damals mit Bedacht die politischen Parteien aus dem Bündnis herausgehalten. In der Geschäftsordnung des Bündnisses ist deshalb festgeschrieben:

„Die Arbeit des “ Bündnis für Toleranz und Zivilcourage – gegen Extremismus und Gewalt“ wird maßgeblich von einem 15 köpfigen Beirat gestaltet, dem Vertreter aus allen gesellschaftlichen Bereichen,  die/der Ausländerbeauftragte und Mitarbeiter aus der Verwaltung angehören.“

Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Durchführung von Aktionen in der Öffentlichkeit und Veranstaltungen zur politischen Bildungsarbeit.

Wir zählen hier nur einige Beispiele auf:

  • Mit Herz und Hand
  • Schau nicht weg
  • Stolpersteine
  • Der Silberne Schuh
  • Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“
  • Jahrestag Solinger Brandanschlag
  • Gedenken Reichspogromnacht

Deshalb bitten wir nun Sie, den Vorstand des Solinger Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage die Zügel in die Hand zu nehmen, um den Schulterschluss der gesamten Solinger Stadtgesellschaft zu organisieren.

Warum soll ein neues Bündnis gegründet werden, wenn es ein neutrales Bündnis mit viel Erfahrung seit 12 Jahren schon gibt?

In der Geschäftsordnung heißt es: „Die Gruppen und Einzelpersonen des Bündnisses treffen sich einmal im Jahr. Auf dieser Versammlung wird über die bisherige Arbeit des Bündnisses berichtet. Der Beirat und die Geschäftsstelle legen Rechenschaft ab.“

Leider hat die satzungsgemäße Versammlung seit dem 16.11.2009 nicht mehr stattgefunden. Deshalb bitten wir Sie: Laden Sie die Mitglieder des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage ein und beschließen mit breiter Mehrheit die weitere Vorgehensweise in dieser für unsere Stadt so schwierigen Zeit.

Wir freuen uns auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Gez.

Hans-Werner Bertl, Sebastian Broch, Dieter Keller, Frank Knoche, Erik Pieck, Ursula Linda Zarniko, Jürgen Beu

(Sprecherrat Bunt statt Braun)